Streuobstwiese "Am Sohlwald"

Im Frühjahr 2022 konnte der NABU Kusel – Altenglan eine kleine Streuobstwiese in der Gemarkung „Am Sohlwald“ bei Altenglan erwerben. Die knapp 3000 m² große Fläche ist mit alten Obstbäumen besetzt, die jedoch wegen fehlender Pflege in den letzten Jahrzehnten durch Verbuschung bedrängt werden.

Altes Kulturland

Streuobstwiesen sind altes Kulturland und wertvoller Lebensraum für eine Vielzahl an Pflanzen- und Tierarten. Von Menschen aus wirtschaftlichen Gründen angelegt, hatten sie ihre Hochzeit im 19. und 20. Jahrhundert. Bereits in den 1950er Jahren, mit Beginn des Wirtschaftsaufschwungs, wurden die Streuobstwiesen vernachlässigt und nicht nur das, sie wurden oft im großen Umfang zugunsten von Ackerland gerodet.


In den letzten Jahrzehnten rückte die ökologische Bedeutung dieser naturverträglichen Form  des Obstanbaus verstärkt ins Bewusstsein. Streuobstwiesen sind Heimat für verschiedene und oftmals sehr alte Obstsorten. Auf der Fläche des NABU Kusel-Altenglan stehen alte Hochstammbäume von Kirsche, Apfel, Birne und Zwetschgen. Neben Insekten haben vor allem Arten der Vogelwelt auf Streuobstwiesen ihre ökologische Nische gefunden: Steinkauz,Gartenrotschwanz, Grauschnäpper, Pirol und fast alle unsere heimischen Spechtarten kommen hier typischerweise vor. Deutschlandweit finden sich in diesem wertvollen Lebensraum über 5.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten.


Entwicklung

Auch der NABU Kusel - Altenglan hat es sich zum Ziel gemacht, die Streuobstwiese am Sohlwald wieder zu einer wertvollen ökologischen Insel in der von intensiver Landwirtschaft geprägten Umgebung zu entwickeln.

 

Im Folgenden erfahren Sie die weitere Entwicklung unseres Streuobstprojektes. Die einzelnen Artikel erscheinen in chronologischer Reihenfolge.

Entbuschung mit Ziegen

Die in ökologischer Hinsicht sehr wertvollen Bäume werden zusehends durch aufgekommenen Bewuchs aus Dornen und Pflaumenschösslingen bedrängt. Um die für die Natur wichtigen Obstbäume noch möglichst lange zu erhalten und damit sich wieder eine artenreiche Blühwiese entwickeln kann, haben wir uns von Seiten des NABU Kusel – Altenglan vorgenommen das Areal allmählich vom Dornengestrüpp zu befreien.


Anfängliche Überlegungen das Gelände in den Wintermonaten maschinell, mittels Einsatzes einer Mulchraupe freizulegen haben wir – da wenig naturverträglich – schnell wieder verworfen. Umso mehr freuen wir uns, dass stattdessen im Frühsommer 2025 eine kleine Herde Thüringer Waldziegen Einzug gehalten hat. Die jungen Böcke von Frau Anna Turonok vom Hof am Mauerweg in Blaubach haben sich den dornigen Unterwuchs schmecken lassen und in wenigen Wochen einen beachtlichen Teil freigefressen.


Wir beobachten nun wie sich der Unterwuchs entwickelt und hoffen, dass auch im kommenden Jahr die Thüringer Waldziegen zum Fressen für die Artenvielfalt vorbeischauen.

Thüringer Waldziegen - Foto: Martin Pfeiffer
Thüringer Waldziegen - Foto: Martin Pfeiffer